Dienstag, 15. November 2011

Radfahren & Wandern um Santa Barbara

Ich bin ja leider mountainbikesüchtig im fortgeschrittenen Stadium, überraschenderweise jedoch gar nicht zum Leidwesen von Kristina, dazu später mehr. Trails gibt es hier in der Gegend endlos viele, wobei das alles etwas anders funktioniert als bei uns. In Deutschland oder der Schweiz sind ja alle bewaldeten Gebiete durch Wegenetze, bestehend aus Forstwegen und evtl. noch kleineren Wegen für Wanderer, Reiter, und Radfahrer, erschlossen. Man kann sich also üblicherweise zwei Punkte auf der Karte suchen und dann dazwischen viele verschiedene Routen fahren, man muss abbiegen, darf den Abzweig nicht verpassen und so weiter.
Hier ist das alles anders. Zum einen gibt es hier das Front Country, also die dem Meer zugewandte Seite der Hügel direkt an Santa Barbara. Dieses ist geprägt durch diverse Canyons (Rattlesnake Canyon, Romero Canyon, Cold Springs Canyon etc.), durch die meist nur ein Trail nach oben führt. Alle diese Trails treffen dann oben auf den Camino Cielo, eine kleine Straße namens Himmelsweg, die die ganze Hügelkette entlangläuft. Fast die einzige Ausnahme ist Romero Canyon, wo eine kleine fire road mehr oder weniger parallel zum Trail hochführt. Solche fire roads (Zufahrtswege für die Feuerwehr, road heißt in diesem Fall Schotterpiste, also dirt road) gibt es hier oft, wohingegen Forstwege naturgemäß - mangels Forst - nicht existieren. Allerdings sind die fire roads viel seltener und oft weniger gepflegt als unsere Forstwege. Zudem ist gerade im Front Country viel Gelände privat und daher nicht zugänglich, oder die dirt roads werden von den Elektrizitätswerken benutzt (sogenannte Edison roads), um die Stromleitungen zu warten, in welchem Fall sie auch oft nicht zugänglich sind. Zum Wandern bleibt einem also fast nichts anderes übrig, als den gleichen Trail hoch- und wieder runterzulaufen. MTBer fahren oft mit dem Auto hoch und mit dem Rad runter - es gibt eine große Downhill-Szene in SB. Die meisten Trails sind sehr anspruchsvoll, und ich kann sie kaum runterfahren, ohne abzusteigen - geschweige denn hochfahren. Es bleiben also die Trails wie Romero Canyon, die man über eine fire road erreicht.

Romero Canyon - zwei typische Stellen:
Romero 1
Romero 2

Anders dann im backcountry. Direkt hinter Santa Barbara fängt der Los Padres National Forest an. National Forst ist eine Art Naturschutzgebiet, allerdings die am wenigsten regulierte Art. Innerhalb des National Forest liegen dann Wilderness Areas, welche schon stärker geschützt sind; hier sind natürlich keine Bauaktivitäten, aber auch keine mechanische Fahrzeuge (das schließt Fahrräder ein) zugelassen. Am stärksten geschützt sind dann natürlich National Parks. In diese Kategorie fallen in der Nähe nur die Channel Islands. Irgendwo dazwischen gibt es dann noch State Parks, welche mal mehr, mal weniger streng geschützt sind - zu diesen mehr in einem anderen Artikel.

Direkt bei uns liegt die San Rafael Wilderness, weiter östlich schließen sich die Dick Smith und Sespe Wilderness an. Wilderness ist in diesem Fall wirklich wild. Die Wanderwege sind sehr dünn gesät, so dass man wieder nur den gleichen Weg zurücklaufen kann - praktisch alle Rundwege würden mehr als einen Tag in Anspruch nehmen. Auch am Wochenende trifft man dort kaum einen Menschen auf den Wegen an - vermutlich stößt man eher auf einen Mountain Lion, einen Puma!

Auf dem Weg zum Hurricane Deck in der San Rafael Wilderness - mehr Bilder bei Flickr

1 Kommentar:

  1. Nicht nur die Wohnungen, auch die Natur zeigt sich anders.Wildnis vor der Tür. Dazu noch Pumas. Also ich weiß nicht. Warum leidet Kristina übrigens nicht unter deiner Mountainbikesucht?

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